Angesichts der Zustände nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria haben wir Grüne Mondseeland gestern zwei Anträge im Gemeinderat der Marktgemeinde Mondsee gestellt:
Beschlussfassung einer Resolution an die österreichische Bundesregierung zur Aufnahme von Familien und minderjährigen Flüchtlingen aus den griechischen Lagern.
(19 zu 6 Stimmen abgelehnt)
Die Gemeinde möge der Bundesregierung mitteilen, dass Mondsee besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder im massvollem Umfang aufnehmen würde.
(13 zu 12 Stimmen angenommen, herzlichen Dank!)
Das mit 12.700 Menschen fünffach überbelegte Flüchtlingslager Moria wird nun durch ein neues Lager „Kara Tepe“ ersetzt. Das ist ein früherer Schießplatz der griechischen Armee und bestenfalls für 5.000 Menschen geeignet. Derzeit hausen dort 13.000 Menschen.
Obwohl der Brand schon fast drei Wochen aus ist, ist die Soforthilfe der österreichischen Bundesregierung bei den Hilfesuchenden bis heute nicht angekommen. Die Hilfsgüter sind von Österreich nach Athen verbracht worden und seither verschollen. Wieviel mehr hätte man helfen können, wenn wir einen preisgünstigeren Weg gewählt hätte?
Der Winter steht vor der Tür. Das heisst, die Menschen liegen bei sieben bis zwölf Grad unter Planen auf dem Boden. Die Hälfte der Zeit regnet es, alles ist feucht und klamm.
Es herrscht ein völliges Chaos, um Wasser muss man sich bei wenigen Entnahmestellen stundenlang anstellen, es gibt viel zu wenig Essen, nur 35 mobile WC für 13.000 Menschen, keine Duschen, keine Müllabfuhr und keine Möglichkeit Wäsche zu waschen.
Natürlich gibt es auch keinen Kindergarten, keine Schule, kaum Ärzte. Frauen gebären ihre Kinder im Dreck liegend, keine Hebammen, kein warmes Wasser, keine sauberen Tücher, keine Möglichkeit den kleinen Erdenbürger zu waschen.
Es stehen den Frauen keine Menstruations-Hygieneartikel zur Verfügung, keine Windeln, keine Feuchttücher. Frauen und Kinder haben keine Möglichkeit einer auch nur geringen Privatsphäre. Sie reinigen sich in voller Kleidung im Salzwasser des Meeres.
Wir danken den Mitgliedern des Gemeinderates von Mondsee, die mit uns für eine massvolle Aufnahme von ein paar Frauen und/oder Kindern gestimmt haben.
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