Kennen Sie sich aus?

Vortrag Petra Ramsauer: Syrien, Irak, Afghanistan 
Ursprünge der Fluchtbewegung verstehen.

Wussten Sie, dass mindestens drei Millionen Afghanen ins Nachbarland Iran geflohen sind und dort unter Rassismus und Ausgrenzung als Menschen zweiter Klasse leben? Und dass unter diesen Menschen vom Iran Krieger für Syriens Präsidenten Baschar al-Assad rekrutiert und ausgebildet werden und aktiv als Söldner in Syrien kämpfen? Teils mit Versprechungen, teils mit sanfter, teils mit offener Gewalt?

Wussten Sie, dass junge Männer dieser Gruppe oft nur zwei Möglichkeiten haben: Krieg als Söldner in Syrien oder Flucht?

Wussten Sie, dass diese Männer zwar die afghanische Staatsbürgerschaft besitzen, aber ihre Familien schon seit Generationen im Iran als Flüchtlinge leben und auch nicht nach Afghanistan zurück können, da sie dort sofort verhaftet und vermutlich umgebracht würden? Können Sie sich vorstellen, was mit einem dieser „Afghanen“, die ja eigentlich mehr von allen ungeliebte Iraner sind, passiert, wenn sie von Europa nach Afghanistan abgeschoben werden?

Wussten Sie, dass rund 150.000 Söldner unter iranischem Kommando in Syrien kämpfen? Und können Sie sich vorstellen, dass der Iran das ohne Eigeninteresse für Assad macht?

Das nur als eines der komplizierten Beispiele der Fluchtbewegungen von Petra Ramsauer. Die 45 Minuten des Vortrages waren nur hochkonzentriert zu verstehen und lassen mich mit vielen Fragen zurück. Nur eines kann ich mit Gewissheit sagen: Einfach ist in diesen Regionen nichts.

Gleich zu Beginn erklärt Petra Ramsauer, dass nicht das Schliessen irgendwelcher Routen die Fluchtbewegungen reduziert, sondern aktive Hilfe vor Ort. Die derzeitigen Aktivitäten lösen keine Probleme, sondern potenzieren nur die Probleme und den Druck auf die Fluchtreisenden. Sie sprach über die klaffende Schere zwischen der Zusage der Unterstützung der internationalen Gemeinschaften für die Länder, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben, und die tatsächlichen Geldleistungen. Es hilft nicht Hilfe zuzusagen und dann nur halbherzig zu bezahlen. 

Beispiel Libanon: 1,5 Millionen der rund fünf Millionen syrischen Flüchtlinge leben dort. Bei nur rund sechs Millionen Einwohnern. Das heisst, gerade einmal vier Libanesen müssen für einen Flüchtling aufkommen. Das kann der Libanon alleine nicht stemmen und die mangelnden Zahlungen der internationalen Gemeinschaft verschlechtern die Lebensbedingungen der Flüchtlinge so massiv, dass sie gar nicht anders können, als weiter zu ziehen und zu versuchen, ihr Leben und das ihrer Lieben wo anders zu retten. Beispielsweise bei uns.

Für mich wurde schnell noch klarer, dass man sich nur sehr aufwändig so informieren kann, dass man die Zusammenhänge versteht und sich eine Meinung bilden kann. Von einer Qualität der Information oder gar von Wissen, als Basis für ein Urteil über Fluchtreisende, wage ich gar nicht zu reden.

Besonders gefallen hat mir der Hinweis von Frau Ramsauer, was wir hier für Syrien oder Afghanistan tun können: Bildet die Menschen aus, damit sie in der Heimat Positives aufbauen können.

15. Mai 2018, Karl Meidl

Klimawandel im Gemeinderat St. Lorenz

Ein paar Worte zur Gemeinderatssitzung am
15. März 2018 in St. Lorenz

Peter Hiller

 

Seit dem Rücktritt von Herrn Gaderer als Bürgermeister von St. Lorenz herrscht in den Ausschüssen, im Vorstand, im Gemeinderat und bei informellen Gesprächen ein ganz anderes Klima.

Ideen und Gedankenaustausch, auf einander eingehen und verstehen, Diskussion, gemeinsame Vorgehensweisen, aber auch unterschiedliche Standpunkte sind plötzlich möglich.

Im Gemeinderat wurde der Grundsatzbeschluss zum gemeinsamen Bauhof mit Mondsee, Innerschwand und Tiefgraben einstimmig gefasst. Einer ersten großen Zusammenarbeit aller vier Mondseelandgemeinden steht nichts mehr im Weg.

Weiter Projekte werden sicherlich folgen.

Der Antrag, dass St. Lorenz zukünftig im Bauhof kein Glyphosat  verwendet, wurde ebenfalls angenommen. Es muss fairerweise dazu gesagt werden, dass auch bis jetzt dieses Umweltgift nicht verwendet wurde. Es geht um die Kommunikation einer Vorbildwirkung. Alle Fraktionen kamen überein, sowohl die Bürger als auch den Handel zu bitten, kein Glyphosat mehr im Gemeindegebiet zu verwenden bzw. zu verkaufen. Die anderen Mondseelandgemeinden haben diesen Weg bereits beschritten.

Weiters wurde beschlossen ein Einleitungsverfahren zur Umwidmung eines größeren Grundstückes zu eröffnen, auf dem sich für die Gemeinde die Möglichkeit ergibt leistbares Wohnen für die heimische Bevölkerung zu errichten.

Bezüglich des Radweges nach St. Gilgen wurden einige Gespräche vereinbart, um zu einer für die Gemeinde tragbare Lösung zu finden. Gemeinsam mit dem Tourismusverband sind wir auf einem guten Weg.

Unter „Allfälliges“ haben wir Grünen nochmals darauf hingewiesen, das es in Bezug auf die ergebnisoffene Diskussion aller vier Gemeinden, zu der Mondsee geladen hat sehr wohl einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss gibt und die ÖVP aufgefordert, diesen Beschluss umzusetzen. Wir sind zuversichtlich, dass in diese Sache bald Bewegung kommt.

Energie aus dem Mondsee

Der See ist ein Wärmespeicher

Martin Dokolil von den Grünen Mondseeland hat Jahrzehnte im Limnologischen Institut in Mondsee geforscht.  Keine Wunder, dass er die Idee aufwarf, das Seewasser als riesigen Wärmespeicher zu nutzen.

Wer das Prinzip einer Wärmepumpe kennt, sieht in einem See eine fast nicht enden wollende Energiequelle. Im Winter wird in einem Zweikreissystem dem Wasser des Sees Energie entzogen und dem Nutzer zur Verfügung gestellt. Im Sommer wird überflüssige Wärme an den See abgegeben und dem Nutzer steht eine Kälteleistung zur Verfügung.

Im von den Grünen Mondseeland gemeinsam mit dem Verein Energievision Attergau-Mondseeland veranstalteten Vortrag von Dr. Alfred Johny Wüest wurden die Variablen für den Mondsee erarbeitet:

Der See ist für die Nutzung groß genug, die Temperaturveränderung betrüge bei Nutzung durch rund 10.000 Einwohnern gerade einmal 0.03 Grad Celsius. Die bereits vorhandene Nahwärme mit ihrer Verrohrung wäre eine ideale Ergänzung, welche die Investitionskosten deutlich senken würde.

Gemeinsam könnten wir also im Mondseeland ohne negative Umwelteinflüsse heizen und kühlen. Ob solche Überlegungen wohl mit einem statt vier Bürgermeistern einfacher wären?

Ein postives Beispiel im Salzkammergut gibt es bereits: Das Weisse Rössl am Wolfgangsee nutzt den See bereits seit 36 Jahren zum Heizen. Hier der Link zu einem Artikel der Salzburger Nachrichten:
https://www.sn.at/salzburg/chronik/wolfgangsee-heizt-ein-ganzes-hotel-20690725

Energiewende

Energiewende heißt also nicht automatisch Verzicht und zusammen gebissene Zähne. Energiewende bedeutet vor allem nachdenken und auch Wege beschreiten, an die wir bisher noch nicht gedacht haben. Immer mit Bedacht auf unsere Umwelt und kommende Generationen.

Energiewende bedeutet nicht eine einzelne große Veränderung, sondern die Kombination aus vielen kleineren Projekten. Diese jedoch müssen sich an der Umwelt, also an unserem Lebensraum orientieren. Es braucht einen vernünftigen Masterplan für die Nutzung der Wasserkraft und ein Masterplan, in dem KEINE Region in Oberösterreich als für die Windenergie nutzbar ausgewiesen wird, ist unsinnig.

Zu Gast bei der Gemeinderatssitzung Tiefgraben

Es ist schon ein wenig beengt im Sitzungszimmer der Landgemeinden und wenn man als Besucher wünschen dürfte, wären ein ordentliches WLAN und die Termine der Gemeinderatssitzungen auf der Hompage fein.

Themen werden mit einem Beamer vorbildlich audiovisuell unterstützt. Etwas, was in der Marktgemeinde aber auch schon geplant ist.

Eine Umwidmung wird mit einem im Grundbuch eingetragenen Vorkaufsrecht der Gemeinde vorbildlich für leistbares Wohnen gesichert. Auch in einem zweiten Fall wird ein Baulandsicherungsvertrag mit fixem Verkaufspreis errichtet. Daran können sich viele Gemeinden ein Beispiel nehmen!

Es wird eine neue Förderung für die Ortsbauern beschlossen, die im Durchschnitt rund 120 Euro pro Bauer und Jahr ausmacht. Hoffentlich kostet die Verwaltung nicht mehr, als es denn Bauern einbringt.

Die Gemeinde Tiefgraben appelliert an die Bezirkshauptmannschaft Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf der B154 zu ergreifen und den Schwerverkehr auf den Ziel- und Quellverkehr zu beschränken. So überlappen eben wieder die Interessen der verschiedenen Mondseelandgemeinden, da das natürlich auch ein wichtiges Thema für den Markt Mondsee ist.

Es wurde ein Sitzungsplan über die drei Gemeinden erarbeitet. Uns fehlt da ein wenig die Einmaschung des Marktes Mondsee.

Die Zusammenführung der Bauhöfe wird untersucht, die lokalen Ausenstellen werden aber erhalten bleiben.

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wird jeder Ausschussleiter aufgerufen um aus seinem Ausschuss zu berichten. Teilweise werden Ausschüsse gemeindeübergreifend abgehalten. Wieder ein gutes Beispiel für die Ausschüsse aller Mondseelandgemeinden.

Es wurde der Vortrag der Grünen gemeinsam mit der Energievision Attergau über Heizen und Kühlen mit Seen und Flüssen erwähnt, nur hat man vergessen die Grünen zu erwähnen.

Wenngleich es derzeit noch keine Bürgerfragestunde gibt, ist die Stimmung sehr angenehm und der Herr Bürgermeister steht auch gerne für ein paar Fragen zur Verfügung: Die Verlängerung des Fuß- und Radwegs auf der B154 Höhe Maschinenbau Berger ist für 2018 geplant, Geld dafür ist reserviert. Eine Bürgerfragestunde soll bei der nächsten Gemeinderatssitzung eingerichtet werden.

Nur zur Erinnerung: Jede Gemeinderatssitzung ist öffentlich und aus unserer Sicht sehr interessant. Die Termine der Gemeinderatssitzungen der vier Gemeinden des Mondseelandes veröffentlichen wir in Zukunft auch hier auf unserer Homepage.

Rauchfreie Lokale braucht das Land…

Fabrizio de Andre (tot), Ludwig Hirsch (tot), Georg Danzer (tot), Manfred Deix (tot), Donna Summer (tot), Christoph Schlingensief (tot),  Ron Wood (akut), Kurt Koch (tot), Helmut Dietl (tot), Harry Rowohlt (tot).

Diese Künstler, wahllos in einer Viertelstunde im Internet gefunden, stehen für den Tod aus der Zigarette und das damit verbundene, unsägliche Leid. Nicht nur das Leid des Todes, sondern auch das Leid des Siechens, der Krankheit, der Todesgewissheit. Nicht nur das Leid der Betroffenen, sondern auch das Leid der Angehörigen und Freunde.

Zigaretten und Alkohol, das macht unsere Kinder zu Erwachsenen. Sie stehen bei uns in der Unterführung und rauchen verbotenerweise in der Pose des Marlboromannes der, so nebenbei, auch schon an Lungenkrebs verstorben ist.

Und sie fühlen sich frei und erwachsen, mit sechzehn muss man fast lässig eine Zigarette rauchen und ein Bier trinken: Das gehört wohl zu unserer Kultur!

Jede Maßnahme, die dazu führt, dieser Sucht zu Leibe zu rücken möchten wir unterstützen. Und erinnern wir uns: In unserer Jugend hatte man als Nichtraucher die Raucher zu ertragen, Widerspruch zwecklos.

Wir  bitten herzlich, die Petition zu unterschreiben, damit wir endlich rauchfreie Lokale bekommen.

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/wir-fordern-oevp-und-fpoe-auf-das-nichtrauchergesetz-muss-bleiben

Damit den Rauchern ihre Ausübung der Sucht ungemütlicher gemacht wird. Und für jeden, der den Glimmstängel weg wirft ein Juchzer von uns  und ein Sprung in die Luft.

Die Sicherheit der Schüler ist ihnen zu wenig wert!

 

Derzeit liegt der Schulweg unserer Kinder morgens noch im Dunklen. Zu dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass die Schüler und Schülerinnen einen klaren und gesicherten Schulweg gehen. Der von der Bezirkshauptmannschaft einseitig per Bescheid aufgehobene Schutzweg besteht seit Jahrzehnten. Viele, die heute Großeltern sind, sind dort schon zur Schule gegangen.

Die Kinder kommen aus allen Richtungen zu den drei Schulen und auch wer in Richtung Zentrum möchte, nutzt hier den Übergang. Ein Ausweichen über die Hierzenbergerstrasse kommt kaum in Betracht, gibt es ja auf dem Verbindungsweg zum Schulweg nicht einmal einen Gehsteig und die Strasse ist sehr steil und im Winter rutschig. Die Stiegen hoch zur Bundesstrasse sind nicht zumutbar. Schon gar nicht den Kindern.

Wie auf der Karte gut zu sehen ist, durchtrennt die Mondseestrasse, eine stark befahrene Bundesstrasse, den Schulweg der Kinder. Die Frequenz der Autos und LKW auf dieser Strasse ist jedes Jahr massiv gestiegen, eine Überquerung daher ausgesprochen gefährlich.

Während viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, müssen die Fußgänger hier warten: Eine Ampel gibt es nicht und die Überquerung ist selbst für einen Erwachsenen nicht leicht.

 

Von beiden Seiten kommen beinahe ohne Unterbrechung Autos und LKW. Die hier bestehende Beschränkung auf 50 km/h wird praktisch nie kontrolliert und oft überschritten. Wenngleich die Werbetafel zum Schulbeginn und zum Schulende eine Warnung vor den Schuldkindern zeigt, nimmt sie viel Aufmerksamkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmer vom Schutzweg. 

Die Grünen Mondseeland fordern hier einen Weiterbestand des Fußgängerüberganges und die Installation einer Bedarfsampel. Es sind Maßnahmen zu ergreifen, die den Fließverkehr zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung motivieren und die Werbetafel kann nicht beim Übergang bestehen bleiben.

Nach unserem Wissensstand sind der Übergang und die Werbetafel nicht miteinander vereinbar. Wir hoffen, dass nicht genau dieser Umstand die zuständige Behörde (Bezirkshauptmannschaft) motiviert hat, den Fußgängerübergang ersatzlos zu streichen. Es soll unbedingt auch erwähnt werden, dass der Aufsteller der Werbetafel nach unserer Meinung nach alles korrekt gemacht hat und alle Genehmigungen besitzt.

Aus dem Gemeinderat

Punkte

Wir Grüne Mondseeland haben uns schon vor der Sitzung intensiv mit dem Haushaltsvoranschlag auseinander gesetzt und offene Fragen bereinigt. Somit war unsere Zustimmung zum Voranschlag, wie auch zur mittelfristigen Planung recht einfach möglich.

Die Gemeinden in Oberösterreich richten eine Petition an den Bund mit der Forderung, die Kosten für die Abschaffung des Pflegeregresses zu übernehmen und nicht den Gemeinden aufzubürden.

 

Der Parkplatz Zentrum wird saniert, die Oberflächenentwässerung nachgerüstet. Die Kosten sind mit rund 160.000 Euro recht hoch.

Wir haben grundsätzlich die Einführung der Parkraumbewirtschaftung beschlossen. Die Details werden im zuständigen Ausschuss noch beraten und die Bürger umfassend informiert.

Im Prielhofgebiet wird ein Grundstück in Bauland/Wohngebiet umgewidmet Hier hat sich der Eigentümer bereit erklärt, einen ordentlichen Teil für leistbares Wohnen zur Verfügung zu stellen.

Im Betriebsgebiet wird ein Bebauungsplan der Realität und Logik angepasst.

Das Prüfungsergebnis über die Errichtung der WC-Anlage am See wurde verlesen und zur Kenntnis genommen.

Unter Allfälliges wurde über die Sanierung des Weges durch das Helenental gesprochen. Dieser Weg soll zum Frühjahr wieder begehbar sein. Auch wurde angefragt, wie die Prüfung des KVZ weitergehen soll.

Bezüglich des Weihnachtsmarktes wurde der Wunsch vieler Bürger und auch Veranstalter an den Bürgermeister herangetragen, der Markt möge doch am Kirchenplatz bis Sylvester fortgeführt werden. Dies hat leider keine positive Resonanz erfahren.

In der Bürgerfragestunde wurde angeregt, die Wortmeldungen der Bürger mitzuschreiben. Dies wurde leider abgelehnt. Natürlich kamen auch von Seiten der Bürger Anmerkungen über die Baustelle „Angel-Haus“ und die damit verbundenen Einsprüche.

Wir freuen uns zweifellos, dass wir in Kürze einen Beamer und eine Projektionswand bekommen werden. Damit sind einzelne Themen wesentlich besser audiovisuell darstellbar.

Für damit verbundene Fragen stehen die Grünen Mondseeland jederzeit gerne zur Verfügung

Mindestsicherung und Missbrauch sind keiner Diskussion wert. Mehr Schaden als Nutzen.

Der Artikel der Oberösterreichischen Nachrichten mit Echtdaten in einer „unternehmerischen“ Analyse:

Zusammenfassung

Eine Diskussion über das Sparen bei der Mindestsicherung ist bei diesen niedrigen Beträgen ohne echten Wert. Wie jeder andere Haushalt auch, sollte auch der öffentliche Haushalt besonders dort sparen, wo auch hohe Ausgaben getätigt werden: Die Mindestsicherung ist das offensichtlich nicht.

Die Mindestsicherung ist keine soziale Hängematte. Weniger als 700 Euro pro Familie und Monat sind wohl kein Grund sich genüßlich zurück zu lehnen…

Die Trashrate, also die Kennzahl der Missbräuche der Mindestsicherung liegt knapp bei unter 5%. Das muss man wohl als einen sehr gesunden Wert sehen und die Behörde muss wirklich aufpassen, dass die Überwachungsmaßnahmen nicht wesentlich teurer sind, als der Missbrauch an Schaden verursacht.

 

Im Detail:

Der Bezirk Braunau hat 35.509 Haushalte davon beziehen gerade einmal 302 oder 0,85% Mindestsicherung.

Die gesamten Aufwände betragen 2017 2.520.000 Euro oder 8.344 Euro pro unterstütztem HAUSHALT und Jahr, oder 695 Euro pro unterstütztem HAUSHALT (nicht Person!) und Monat.

In 15 Fällen (4,97% der beziehenden Haushalte, oder 0,042% aller Haushalte im Bezirk Braunau) kam es zu Ungereimtheiten. Daraus wäre ein höchstmöglicher Schaden von EUR 125.000 abzuleiten (100% unrechter Bezug), was aber nicht anzunehmen ist. Legen wir die Rate willkürlich mit 20% fest, schätzen wir den tatsächlichen Schaden mit EUR 25.000.

20 Familien (6,62% der beziehenden Haushalte, oder 0,056% aller Haushalte im Bezirk Braunau) leiden durch die Deckelung der Mindestsicherung mit 1.512 Euro. Nehmen wir jetzt einfach an, die Familien hätten vorher um 1.000 Euro mehr gehabt: Einsparung 20.000 Euro. In Summe recht geringe Kosten für die öffentliche Verwaltung und ein schwerer Schaden für die Familien.

Das ist also Familienpolitik neu.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/innviertel/Mindestsicherung-Behoerde-stellte-bei-Hausbesuchen-falsche-Angaben-fest;art70,2745463

Geplante Evolution mit Bürgerbeteiligung Spielplatz am Mondsee

(Aus dem Ausschuss für Sport, Jugend, Freizeitanlagen und Kinderspielplätze)

Besonders in diesem Ausschuss ist eine positive Veränderung zu früheren Legislaturperioden zu beobachten: Wir denken zwar gemeinsam nach und versuchen das Beste mit den geringst möglichen Mitteln zu erreichen, holen uns aber zusätzlich Expertenmeinungen ein. Diese Experten verfügen über die nötige Erfahrung in der Gestaltung von Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche und helfen uns, ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen.

Wie sonst wäre in Mondsee ein Fitnesspark entstanden, der über die Grenzen hinaus als Vorbild gilt und von den Jugendlichen extrem gut angenommen wird? Statt an bestehenden Lösungen herumzubasteln, wurde dort ein professioneller Planer eingesetzt und es wurden sogar vom Ausschussleiter Jürgen Prasse die späteren Nutzer zur Mitbestimmung eingeladen:
Die Schüler der beiden Neuen Mittelschulen Mondsee.

Diese Vorgangsweise hat sich extrem gut auf die Qualität ausgewirkt: Frühere Angebot für die Jugend  in der Gemeinde zielten bestenfalls auf ein „Genügend“ ab, diese Einrichtung jedoch verdient sich ein „Sehr gut“.

 

Spielplatz am See

Dieser Trend der externen Beratung und Bürgerbeteiligung hält nun auch bei der Gestaltung des Kinderspielplatzes direkt am See an. Es kommt zu einer mittelfristigen Planung über einen Zeitraum von rund fünf Jahren, die eine gezielte Evolution des Spielplatzes und die finanziellen Möglichkeiten auf einen Nenner bringen soll.

Qualitätsbestimmend werden dann (nicht nur) wir Ausschussmitglieder sein, sondern besonders auch die Nutzer:
Die Kinder! Es ist geplant, diese unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten bei der Entwicklung des Spielplatzes mitgestalten zu lassen. Viele Beispiele zeigen, dass wenn die Schnittstelle zu den Kindern funktioniert, diese sehr gut in der Lage sind Themen und einzelne Bereiche vorzugeben. Diese Schnittstelle wird ein externer Experte mit langjähriger Erfahrung sein. Themenbereiche bieten sich in Mondsee in Mengen an: Wasserspielplatz, Pfahlbauten, Boote, Segel, etc.

Die Veränderungen betreffen vor allem die alten Bereiche rund um die Seilbahn und auf der Wiese neben dieser. Auch andere veraltete, und zum Teil den heutigen Standards nicht mehr entsprechende Geräte, werden ersetzt. Nur nicht mehr einfach punktuell, sondern einem zielorientierten Plan folgend.

 

In diesem Plan wird die jahrzehntelange Erfahrung des Planers einfliessen und der Spielplatz wird sich nach dieser Zeit in Themen- und Altersbereiche unterteilen. Faszinierend auch der Gedanke, dem Spielplatz einfache und preiswerte Geräte zur Seite zu stellen, die die Eltern und Großeltern motivieren sollen, nicht nur auf der Bank zu sitzen, sondern mit den Kindern aktiv zu sein. Die Ruhebereiche werden den modernen Standards angepasst und mit unverrückbaren Tischen ergänzt.

Diese Vorgangsweise multipliziert die Qualität der Freiwilligenarbeit der Gemeinderäte und Ausschussmitglieder. Zugegeben, die Ergebnisse sind nicht billig, sie sind preiswert. Preiswert, weil Nutzen und Kosten in Balance gebracht werden und eine hohe Qualität angestrebt wird.

(Status dieser Initiative ist noch „Projekt“, vorbehaltlich Finanzierbarkeit)

The Day After

Oder zu Deutsch: Der Tag ist im Arsch.

(Ich bitte die Wortwahl zu entschuldigen, aber sie kommt von der Handpuppe an meiner rechten Hand. Mehr dazu später. Handpuppen sind im Trend, eine davon wird die Regierung führen. Aber ich schweife ab.)

Zwei Seelen leben in meiner Brust. Die eine, sie sei charakterisiert durch eine Handpuppe an meiner linken Hand, ist der Karl, wie man ihn weitläufig immer wieder sieht. Brav mit Anzug, feinem Hemd und Krawatte. Er steht für Sachlichkeit, für Logik, für System, für Strategie und Bildung. Ob des Wahlergebnisses grinst er unbeteiligt, für Empathie sieht er sich nicht zuständig.

Er meint, man (ja eh Frau auch) solle verschiedene Perspektiven setzen:
Das Ergebnis aus Sicht der Bundesgrünen, der Landesgrünen, der Bezirksgrünen, der Grünen Mondseeland und aus seiner eigenen Position.
Die ersten beiden Blickwinkel, so mahnt er, seien von uns, also von ihm und mir, nur zu Informationszwecken und für ein allgemeines Verständnis einzunehmen, mehr Energie lohne sich wohl bei den zweieinhalb von unten. Eine Wahl, meint er, sei ein reiner Marketingprozess. Diesen hätten die Grünen nicht ideal bedient und dies aus zwei hauptsächlichen Gründen: Erstens, weil sie lieb sind, etwas von Arbeit und Wahrheit halten und weil sie Macht, zumindest im Großen und Ganzen, wenig schätzen. Zweitens, weil die Reichen ihr Geld den anderen zur Verfügung stellen und so eine Marketingkampagne einfach ein Schweinegeld kostet.
So, meine Damen und Herren, gewinnt man keine Schlacht, und diese Wahl war eine Schlacht. Aber im gleichen Atemzug stellt die Puppe meiner linken Hand fest, dass das eben die Grundzüge der Grünen seien, und dass er sich, so wie ich, sofort von den Grünen verabschieden würde, wenn dem nicht oder nicht mehr so wäre. Schon kompliziert.

Die Grünen, rezitiert er, seien ein sehr positives Angebot in der Gesellschaft und der Souverän der Demokratie, also die Wähler, hätten das eben zu wenig erkannt und nicht honoriert. Nicht, weil sie es nicht als wunderbar, sinnvoll, schön und zukunftsorientiert gesehen haben: Sie haben nicht ganz zu Unrecht befürchtet, die Entwicklung gehe derzeit nicht in Richtung einer Verfeinerung einer errungenen Zivilisation, sondern eher in Richtung eines destruktiven Machtkampfes und einer Hinwendung zur Gewalt. Und wer bitte möchte ihnen widersprechen? Wo ist die positive Arbeit für die Menschen? Meine linke Hand meint ALLE Menschen, nur zur Sicherheit.

Was habe ich da im Hintergrund gehört? Man solle sie doch erst einmal machen lassen? Träumer!

Nur einen Moment später mahnt die Puppe im Nadelstreif, man solle nicht in der Vergangenheit verharren, sondern das Gelernte in den fast drei Ebenen von unten einsetzen. Besonders in der letzen, aber auch in der vorletzten: Bei den Grünen Mondseeland und bei sich selbst. Die Puppe sieht aus wie Vranitzky, ich strecke ihr die Zunge heraus. Sie hat kein Staberl…

Wenn man unserer Handpuppe zur Linken aber näher rückt und eines ihrer Hosenröhrl hochzieht, sie hasst das, dann sieht man bunte Socken. Diese erinnern an ihren Bruder an der rechten Hand an den wir uns nun wenden wollen.

Autsch! Die unangenehmste Eigenart dieses Typen ist ein Bambusstaberl in seiner Hand. Nicht zu dick, damit es nicht wirklich verletzt, aber rund 60 cm lang und flink gehandhabt. Er grüßt nicht, er zieht mir eine über. Seinen Kopf ziert die Narrenkappe mit Schellen, sein Wams besteht aus bunten Stoffstücken und seine Schnabelschuhe sind mit den gleichen hell klingenden Schellen besetzt, wie die Kappe. Er ist, und daran besteht kein Zweifel, ein Narr.

Als ich ihn nach seiner Meinung bezüglich der Wahl frage, gibts natürlich zuerst eine auf den Sender (autsch). Und dann geht eine wahre Kanonade an Schimpfwörtern über mir nieder, ausnahmsweise nicht gegen mich, sondern gegen den Souverän. Narren, besonders mittelalterliche, haben eine eigene Beziehung zu ihrem Herrn. Autsch! Mittelalterlich, rief er, möchte er sich verbitten! Auch, wenn Schimpfworte vorkamen die ich noch nicht kannte: Ich kann sie hier einfach nicht wiedergeben.

Wir könnten eine Anleihe nehmen bei Bernhard und Handke, meint er, und uns in einer Tirade der Publikumsbeschimpfung erleichtern. Nicht mein Ding, ich schreibe einen Blog. „Lusche“ schimpft er und zieht mir eine über.

Es gelingt mir nur selten, dem Schalk das Stöckchen zu entreissen und ihm damit eine zu geben. Jetzt gerade war so ein bemerkenswerter Moment. Aber es ist nicht befriedigend, denn dann schweigt er schmollend und seine Possen und sein Rat gehen mir ab.

„Was jetzt?„ frage ich den Kerl und seine einzige Antwort ist: „Staberl!“
Ja bin ich blöd und gebs ihm wieder? Ja, bin ich. Und wer glaubt, er setze es nun sparsamer ein, irrt gewaltig: Autsch!

Ihr Affen habt die Sache versemmelt (autsch), weil ihr nicht erkannt habt, dass ein guter Teil der Entscheidungen auf Ebene der Gefühle getroffen wird (autsch), wenn nicht sogar der überwiegende Teil! (Autsch!) Weil ihr eure Argumente, eure Lösungen, eure Vorschläge einsetzt, wie ich mein Staberl! (dreimal autsch!) Weil ihr mir nicht zuhört, sondern nur dem Affen da an der linken Hand! (Autsch!) Ihr langweilt immer wieder eure Fans (autsch!), verlangt hochtrabende Dinge (autsch!) und kümmert euch um Sachen, die eure Wähle als weniger wichtig empfinden (autsch).

Gut und schön meine ich, und weiter? 
Was weiter? Lernt damit zu leben und macht euren Wähler klar, warum euer Handeln eben in dieser Zeit so nötig ist. Heisse Luft und Bösartigkeiten bekommen sie doch wahrlich ausreichend von den anderen. Warum in diesem Satz keine (autsch!) vorkommen, er mir also keine übergebraten hat, werde ich bis ans Ende meiner Tage nicht verstehen.

Mondsee, am bemerkenswert braunen Montag den 16. Oktober. Herbst ist.